Besuch NKW Kundentag 23.1.2019

Gespräch mit Andre Mols, Geschäftsführer Bio Tropic und NKW

Herr Mols zeigte sich sehr offen. Mit seiner typisch ruhrpöttlerischen Art hielt er mit keinen Infos hinter dem Berg. Er stellte sich offen allen Fragen, und war den ganzen Nachmittag anwesend, wie alle Kundenberater von NKW auch.
Er machte deutlich, dass der Fokus von NKW auf Auslandsware liegt, die Ökologisierung der Agrarwirtschaft weltweit. 100% Bio für die ganze Welt ist das Ziel. Dieser Fokus ist zum einen firmengeschichtlich begründet. Vor 22 Jahren wurde Bio Tropic von verschiedenen Großhändlern, z.B. Elkershausen in Göttingen, mit dem Pionier Hermann Heldberg, Naturkost Erfurt, Terra Berlin, Rinklin Naturkost gegründet. Hintergrund war der gemeinsame Rohstoffeinkauf um die damaligen sehr hohen Logistik Kosten zu senken. Zusätzlich haben sich bundesweit diese insgesamt 11 regionalen Naturkostgroßhändler zusammengeschlossen, um eine eigene Marke für den Naturkostfachhandel, sprich Bioladen zu konzipieren. Die regionalen Großhändler decken ihren Lieferbereich so ab, dass die Marke „greenorganics“ in jedem Bundesland in einem Bioladen erhältlich ist.

Begonnen hat die Arbeit von BioTropic 1997 mit dem Import von Bio-Bananen aus der Dominikanischen Republik. Mittlerweile ordert Bio Tropic biologisches Obst und Gemüse aller Art aus den vielfältigsten Regionen der Erde. Von Äpfeln und Avocados über Mangos bis hin zu Zitronen und Zwiebeln. Aus dem Aufbau des Firmensitzes NKW auf einem ehemaligem Plus Geländer in Duisburg wird dieser Fokus auch deutlich. Bio Tropic und NKW sind auf einem Firmengelände. Das heißt aber nicht, das NKW automatisch der größte Kunde von Bio Tropic ist. Bio Tropic bedient weitere Länder in der Eu wie die Niederlande und Belgien.

Andre Mols sprach aktuelle Themen an, Verbandsware bei den Diskountern. Er legte dar, dass der Fachhandel damit argumentiert hatte, er hätte Verbandsware. Das ist nun hinfällig, da Aldi, Lidl und Real das nun auch haben. Dem Fachhandel gehen die Argumente aus. Auf der anderen Seite veranschaulichte er, daß nur 5,7 % des Lebensmittelmarktes Bio Produkte sind, und diese werden zu 60 % im konventionellen LEH vertrieben.
Was ihm anscheinend mehr Sorgen bereitet, ist die zunehmende Konzernisierung des Biomarktes. z.B. ist Söbbeke verkauft an die Savencia SA (Bresso, Le Tartare) (bis 2015: Bongrain SA) das ist ein französischer Milchindustriekonzern, spezialisiert auf die Sparte Käsemarken. Savencia ist in diesem Bereich weltweit, auch in Deutschland, Marktführer, in Frankreich selbst Nummer 2 hinter Lactalis. Sa hat einen jährlichen Umsatz von 4,4 Mrd. Euro.

Provamel ist an Danone verkauft. Danone hat einen jährlichen Umsatz von 24,7 Mrd Euro.
Herr Mols geht davon aus, dass diesen Unternehmen der Bio Gedanke zweitrangig ist. Man probiert das halt mal aus. Und es scheint jetzt so zu sein, daß große Unternehmen sich eine Bio-Tochter zulegen. (Unilever und Pukka). Auch zu sehen bei der Lidl Milchmarke Milbona, die nun eine bio Milch Bioland zertifiziert im Programm hat und sie mit 1,09 € auf den Markt schießt.
Ferner spricht er die zunehmende Filialisierung im Biomarkt an, die seiner Ansicht nach noch mehr zunehmen wird (NKW selbst liefert an Alnatura). Ob hier in Zukunft vielleicht auch diese Märkte konventionell aufgekauft werden schließt er nicht aus.
Damit soetwas mit der NKW nicht passiert, wird das Unternehmen in 2-3 Jahren in eine Stiftung umgewandelt werden.

Firmenführung

Während die eine Hälfte der Kundenbesucher dem Vortrag des Geschäftsführers lauscht, gehen wir schonmal los in unserem schönen Dress und schauen uns die Firma Bio Tropic an. Los gehts in die Bananenreiferäume, welche genau 12 an der Zahl sind. Die Bananen werden grün gepflückt und verschickt, und in den einzelnen Reiferäumen mittels Temperatur nachgereift.
In diesem Bereich der Firma Bio Tropic befinden sich auch die vier Mangoreifekammern sowie eine Mangosortiermaschine in Betrieb. Diese Hightechlösungen ermöglichen es, Bio-Mangos anzubieten, deren Geschmackserlebnis nicht dem Glück überlassen wird.

Mangos schmecken reif vom Baum gepflückt am besten. Geerntet werden Mangos aber vor der eigentlichen Vollreife. Das ist wichtig, sonst würden die Früchte schon während des Seewegs überreif und schnell verderben. Hier übernimmt die Mangoreifekammer die weiteren Qualitätsmaßnahmen. Mit Luftfeuchte und Temperatur wird auf natürlichem Weg die Reifung der Frucht neu angestoßen. Aroma und Zuckergehalt entwickeln sich bestmöglich.
Sortiert nach Größe und Reifegrad
Nach der punktgenauen Reifung kommen die Mangos in die Qualitätsprüfung – die übernimmt die Mangosortiermaschine. Dort wird jede Frucht individuell kontrolliert.
In der Sortierstraße wird die Frucht durch folgende Stationen geschickt:
• die Druckprüfung zur Bestimmung der Festigkeit
• die optische Prüfung mit Kameras zur Feststellung von äußeren Mängeln
• die Schallprüfung zur Kontrolle auf innere Mängel
• und die Lichtprüfung zur Bestimmung des Zuckergehalts
Das Ergebnis sind die schönsten und leckersten Bio-Mangos zum direkten Verzehr.

Weiter werden wir geführt durchs Käselager, Gemüselager kalt und warm Bereich, sehen die fertig Kommissionierte Ware für NKW Kunden auf Paletten eingeschweißt, Trockenlager mit ca 3500 Produkten und schließlich Pfand Sortierbereich.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen und Kaffeetrinken und vielen Gesprächen mit unseren Kundenberatern fahren wir durch Schnee und Eis wieder zurück nach Düsseldorf.
Es ist ein sehr interessanter, informativer Tag gewesen!

avo sortieren

avocado sortieren

dresswoman

frühstück

gemüse

gemüse2

gemüse3

gemüse4

gemüse5

getränke

goody bag

ingwer abpacken

ingwer

käse

käselager

käselager2

kommisioniert

kommisionierte ware

mangosortieren

mangosortieren2

mangosortieren3

mangosortieren4

mittag

mittag2

pfand sortieren

pinkus

reifetest

rollis

trockenwaren

trockenwaren2

verpackung

oberhausen im schnee

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